Enttabuisierung: Der Dildo wird „salonfähig“

Dildos gibt es nachweisbar schon seit der Antike (möglicherweise noch länger) aber gesprochen wurde früher niemals über das Sex-Spielzeug zur Selbstbefriedigung oder zur Stimulierung der Partnerin/des Partners. Es war zwar ein nettes Spielzeug für jene, die den Dildo benutzen, aber ansonsten pfui und unaussprechlich. Das trifft besonders auf das achtzehnte-, neunzehnte und beginnende 20.Jahrhundert, das Zeitalter der Prüderie zu.

Damals war jedes sexuelle Experimentieren verpönt und Lust und Spass im Bett einfach unanständig. Das Geschlechtsleben hatte nach Schema F, züchtig halb angezogen, im Dunkeln und auf gar keinen Fall mit sich selbst allein stattzufinden. Komisch ist nur, dass es auch zu dieser Zeit Dildos gegeben hat. Allerdings wurden sie offiziell eher medizinisch und unter anderen dazu verwendet, bei Schwangeren den Geburtskanal zu weiten.

Heutzutage ist der Dildo sozusagen gesellschaftsfähig, wie auch vieles andere, was mit Sex zu tun hat. Man sieht ihn in der Fernsehwerbung oder in Zeitschriften, er ist auf Reisen dabei und manche Dame hat ihn(formschön verpackt) in der Handtasche oder Reisetasche. Und es ist durchaus auch nichts dabei, mit der Freundin oder Kollegin darüber zu sprechen, welches Modell am besten gefällt und warum.

Wie sieht er nun aber aus, der beste Dildo und wie funktioniert er?

Der Dildo entspricht in der Größe und oft auch in der Form in etwa dem erigierten Penis und wird auch ähnlich benutzt, indem er in die Scheide oder den Anus eingeführt wird. Außerdem lässt sich mit ihm die Klitoris oder der weibliche G-Punkt bzw. die Prostata des Mannes stimulieren. Die ersten Dildos waren vermutlich aus Ton oder Holz. Später gab es Exemplare aus Glas, aus festgerolltem Leder, aus Kerzenwachs, Porzellan, einfach aus allem, was fest genug war für den Spass im Bett.

Heute sind auch Modelle aus Acryl, Silikon, Aluminium und Edelstahl erhältlich. Manche Benutzer mögen eher „warme“ und etwas weichere Materialien, die an das natürliche männliche Glied erinnern. Andere mögen es eher hart und kalt. Nicht jedes Modell ist dem Natur-Penis nachempfunden. Es gibt auch zapfenförmige oder s-förmig geschwungene Dildos mit Noppen, Kugeln, verschiebbaren Ringen etc. Für das gemeinsame sexuelle Erlebnis findet man außerdem auch Doppeldildos und Dildos zum Umschnallen. Und wozu dient ein Dildo mit Saugnapf? Ganz einfach, er ist dafür konstruiert, das man sich auf ihn setzen kann und dann die Hände für andere Aktivitäten frei hat.

Wenn es natürlich auch keine Statistiken darüber gibt, steht fest, dass heute sehr viele Frauen und auch Männer einen Dildo benutzen, oder sich einen Vibrator kaufen und sich damit Lust und Entspannung verschaffen und den Sex abwechslungsreicher gestalten.