Mehr als 15 Jahre nach dem großen Boom mit Immobilien im Osten, welche oftmals blind ohne Vorortbesichtigung und nur zur Steuerersparnis gekauft wurden, hat sich Trend zur eigenen Immobilie wieder umgekehrt. Dramatisch steigende Mietpreise in Großstädten wie München oder Berlin, Geldgeschenke der Eltern und Großeltern in Hunderttausenderbeträgen (oftmals unterstützt durch eine ausgeprägte Euroangst) und auch der Wunsch nach „etwas eigenem“ hat die sogenannte Baby-Boomer-Generation den Kauf von Immobilien wieder „hipp“ werden lassen.
Waren um die Jahrtausendwende Aktiengewinne am Neuen Markt das Gesprächsthema Nr. 1 im Freundeskreis und auf Partys, so ist nunmehr die Immobilie als Kapitalanlage, das Häuschen im Grünen oder die stylische Dachgeschoß-Loft-Wohnung in München Schwabing oder am Prenzlauer Berg in Berlin sind DAS ultimative Small-talk-Highlight.
hohe Wertzuwächse ohne Spekulation
Ob es nun Wertzuwächse in den letzten Jahren von bis zu 75 % in München-Glockenbach für Bestandsimmobilien, Euro 20.000,– /qm Wohnfläche- Kaufpreise für ein 2 stöckiges Appartement im 14. und 15. Stock im Wohnhaus „The Seven“ in der Müllerstraße 7 oder auch Top-Mietrenditen mit möblierten Wohnungen sind, die Deutschen lieben die lange verschmähte Immobilie wieder. Wer kennt nicht die LBS Fernsehwerbung für Bausparer „ Papa später will ich auch ein Spießer werden“.
Sind die jungen und gut verdienenden Deutschen nun plötzlich alle traditionell geworden?
„Nein, gerade der Münchner Immobilienmarkt erlebt alle 10 Jahre einen Preisschub“ so Horst Wettig von der Happy Immo GmbH. „Der Zuzug in die Stadt ist ungebremst, die Münchner Großkonzerne und Arbeitgeber zahlen gute bis sehr gute Gehälter (über den Mindestlohn wird hier nur als Viertelstundenentlohnung gelacht), und der Wohnflächenbedarf je Einwohner liegt bei ca. 45 qm. Die Stadt München und die Umlandgemeinden wie Oberhaching oder Grünwald haben in den letzten Jahren bewusst auf die Ausweisung von Neubauflächen verzichtet“.
Die hohen Spritpreise und der zunehmende Trend auf Verzicht eines eigenen Pkws nebst Boomen der Carsharing-Anbieter führen zu einer verstärkten Nachfragen in den Innenstadtwohnlagen der boomenden deutschen Städte. Naturgemäß steigen durch vermehrte und nachhaltige Nachfrage vom Immobilien innerhalb des Speckgürtels einer Stadt die Kauf- und Mietpreise deutlich an. Sie haben dies bestimmt bei der eigenen Suche erlebt oder in unzähligen Zeitungs- und Internetartikeln gelesen.
Profiteure sind Verkäufer und Erbengemeinschaften
Erbengemeinschaften sind selten einer Meinung und beim Verkauf von Immobilien denn es fühlt sich fast immer ein (weit entferntes) Familienmitglied nicht ausreichend entlohnt. Gute Immobilienmakler können für Verkäufer Preise im Bieterverfahren für Immobilien erzielen, die alle glücklich machen und so mancher Erbe oder Verkäufer wurde plötzlich Millionär alleine durch den Verkauf von „Omas Häuschen“ mit einen großen Grundstück. Und diese Geld wird rasch in den neuen Porsche investiert, oder wiederum in Immobilien…
In München geht tatsächlich einiges, was Immobilien betrifft, im Moment. Man kann es sich fast nicht vorstellen als Außenstehender. Was da teilweise bezahlt wird für Wohnungen und wie diese dann ausgestattet sind.
Und ich glaube noch nicht einmal daran, dass es sich dabei um eine Blase handelt!